Magie in der Luft – was Pflanzenrauch in dunklen Nächten bewirkt

Magie in der Luft – was Pflanzenrauch in dunklen Nächten bewirkt

Letzte Woche, als ich am Morgen das Fenster öffnete, lag dieser feine Geruch von feuchter Erde und altem Holz in der Luft. Nebelschwaden huschten über die Wiese. Ich stand da, barfuss, mit einer Tasse heissem Tee in der Hand, und lauschte dem Knistern im Kachelofen. Wieder ein Jahr tiefer in den Herbst. Die Zeit, in der die Bäume ihre Blätter abwerfen wie wir die bunten Sommerkleider, und alles ein wenig leiser und dunkler wird.

In dieser Stille spüre ich oft: Der November ist zu Unrecht verrufen. Es ist eine Zeit für Rückzug und Aufbruch zugleich. Für – ja, Magie. Besonders, wenn der Rauch alter Heilpflanzen durch die Luft zieht, Geschichten erzählt und Räume verwandelt.

Ich erinnere mich an einen Räucherabend:
Das Feuer knisterte, um uns glimmten Wacholderzweige, vermischt mit handverlesenen Kräutern aus dem Zaubergarten. Neben mir sass eine Frau, für die das Räuchern eine völlig neue Erfahrung war. Und plötzlich war sie da – die Erinnerung an ihre frühe Kindheit, an ihr Zuhause und an den vertrauten Duft von Räucherwerk. Mit dieser Erinnerung füllte sich der Raum mit etwas Tieferem: Geborgenheit, Sicherheit und einer stillen Leichtigkeit, die uns alle berührte.

Das Krasse ist: Nichts öffnet die Sinne für das Jetzt wie der Duft des Rauchs. Nichts verbindet so schöpferisch Altes und Neues wie eine glimmende Kohle, über die eine Prise Räucherkräuter rieseln.
Und wirklich überraschend – für mich immer noch – ist, wie wenig man dazu braucht. Eine offen wache Nase; ein, zwei Pflanzen, die beim Räuchern durch ihre Düfte Geschichten erzählen und die Bereitschaft, zuzuhören.

Warum erzähle ich dir das?
Weil diese uralten Rituale nicht bloss schöne Tradition sind. Sie geben Halt und Orientierung – auch im rasenden Wandel unserer Zeit. Wir lernen, wahrzunehmen, was uns nährt und wer wir sind.
Und wie viel Freude darin steckt, wenn man mit wachen Sinnen, in guter Gesellschaft und umgeben vom Duft der Pflanzen durch die dunkle Jahreszeit geht.

Meine wichtigste Erkenntnis aus unzähligen Räucherrunden:
Wirkliche Veränderung geschieht nicht durch grosse Worte, sondern im feinen Übergang – im bewussten Innehalten, wenn Rauch aufsteigt und Raum für Neues schafft.

Was heisst das für dich?
Vielleicht kennst du das Gefühl, dass der Alltag manchmal wie ein Dunst ist, der die Freude und Klarheit verschleiert. Oder dass du dir wieder mehr Verbindung zu uraltem Wissen und sinnlichen Erlebnissen wünschst – jenseits vom Alltags-Hulahup.

Deshalb lade ich dich herzlich ein:
Gönn dir eine Auszeit am Feuer. Komm in den winterlichen Zaubergarten. Lass dir erzählen, lausche dem Knistern, probiere aus, was Rauch kann – für dich, deine Familie, deine Tiere, deine Räume.

Sichere gleich deinen Platz. Wer weiss: Vielleicht nimmt an diesem Abend nicht nur dein Zuhause, sondern auch dein Herz einen ganz neuen, lichten Duft auf.

Ich freue mich auf dein Kommen – und darauf, mit dir das Unsichtbare sichtbar zu machen.

Mit herzlichen Grüssen aus dem Engelbergertal
Beatrice Bissig-Odermatt

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